Gefäßekurs: Biodynamische Cardiovaskuläre Arbeit

mit Carlos Rodeiro

Inhalte:

Modul 1: Der Flüssigkeitskörper und die ersten Kreisläufe

Das Herz mit seinem Saug-Pump-Mechanismus bewegt das Blut innerhalb des Gefäßbaumes im Körper. Das Blut, als der flüssige Anteil dieses Systems, kennt jeden Millimeter des Organismus.  Das bezeichnet Dr. Still als „die Vorherrschaft der Arterie“. Ohne ein frei fließendes Blut-Herz-Gefäß-System und der darin vorhandenen Stille, ist weder die Entstehung, noch die Erhaltung der inneren Kraft, die uns zur selbststeuernden Gesundheit führt, zu erreichen.

Die Erkenntnis, dass die Lebenskraft in der Stille wohnt, wird dieser Fortbildung den begleitenden Charakter geben. Die TeilnehmerInnen erfahren ein „Hin-begleitet“ werden in eine andere Form der Wahrnehmung in Reflexion mit den Vorgängen im eigenen Körper. Ein Eintauchen in den Organismus, um die ursprünglich vorhandenen Ressourcen, die Ganzheit, zu erschließen.

In diesem Kurs werden folgende Aspekte dargestellt und vermittelt:

  • Vertiefung des Verständnisses über die Biodynamische Modelle

  • Embryologie des Herz- Kreislauf- Systems

  • Kennen lernen und Arbeiten mit den ersten Kreisläufen (Haftstill, Nabelschnur)

  • Cranio Sacrale und Osteopathische Gedanken zum Herz- Kreislauf- System

  • Arbeiten mit dem Embryologischen Herzfulkrum

  • Das Arbeiten mit dem Gefäßbaum

Modul 2: Die Peripheren Arterien

Nachdem wir im ersten Teil die embryonalen Kreisläufe und die Phasen der Herzentwicklung kennen gelernt haben, werden wir uns in diesem Teil mit der Peripherie des Gefäßbaumes beschäftigen. Da sich bei Schockzuständen das Blut zum Zentrum zurückzieht, ist es wichtig, die Peripherie in Gleichgewicht zu bringen, bevor man sich den großen zentralen Arterien nähert. Gleichzeitig braucht man einen guten Zugang zur Primären Respiration und zur Stille. So bewegt man die Aufmerksamkeit vom Globalen zum Lokalen und im nächsten Schritt zum Zentralen.

 In diesem Kurs werden folgende Aspekte dargestellt und vermittelt:

  • Die Biologische Stille

  • A. radialis

  • A. subclavia

  • A. iliaca externa

  • A. femoralis

  • A. occipitalis

  • A. tibialis anterior

 

Modul 3: Die Darm Arterien

Ein gut funktionierender Verdauungstrakt ist nicht nur für die Nahrungsaufnahme und -verwertung wichtig. Auch ein Großteil unseres Immunsystems sitzt im Darm. Durch das Enterische Nervensystem hat der Verdauungstrakt Einfluss auf das Vegetative Nervensystem, welches für Flucht- und Kampfreaktionen mit verantwortlich ist. So wird die Wichtigkeit des Verdauungstraktes für unsere körperliche, aber auch emotional-geistige Gesundheit bewusst.

In diesem Kurs werden folgende Aspekte dargestellt und vermittelt:

  • Die Bedeutung des Metabolismus und des Darms für die Gesundheit

  • Arbeiten an der Pfortader

  • Arbeiten am Truncus Coeliacus

  • Arbeiten am Mesenterium und den Mesenterialarterien

 

Modul 4: Die Mitte

Die entstehende Aorta ist nicht nur der Haupt Nährstofflieferant für das sich Entwickelnden Nervensystem und Wirbelsäule, sondern auch ein Richtungsvektor der Wachstum widerstand auf die genahnten Systeme ausübt.

In diesem Kurs werden folgende Aspekte dargestellt und vermittelt:

  • Vertiefen der Wahrnehmung der Stille

  • Brust und Bauch Aorta

  • Variationen der Arbeit an der A. Carotis  

  • Dekompression der Herzregion

  • Wahrnehmung der Flüssige Mittellinie

Termine:

Der Kurs ist in 4 Modulen zu je drei Tagen aufgebaut.

Modul 1: 31.10.2025 - 02.11.2025

Modul 2: 30.01.2026 - 01.02.2026

Modul 3: 12.06.2026 - 14.06.2026

Modul 4: 25.09.2026 - 27.09.2026

Die Module sind nicht separat buchbar.

Kurszeiten:

Freitag und Samstag: 09.00 - 18.00 Uhr

Sonntag: 09.00 - 13.00 Uhr

Kosten:

EUR 2.150,- (Ratenzahlung möglich)

Drei Fragen an den Kursleiter:

Carlos, weshalb sollten Craniosacral Therapeutinnen und Therapeuten sich mit dem Cardiovasculären System beschäftigen?
Das Cardiovasculäre System ist der Zugang zum Stoffwechsel des Menschen. Bis vor zwei Jahren wäre meine Antwort gewesen: der Großteil unserer Patienten leidet an einer Stoffwechselstörung. Heute, nach zwei Jahren Pandemie, müssen wir die Schädigung des Endothels durch die Covid 19- Erkrankung und die Impfung dazu zählen. Die Behandlungsfelder, die sich dadurch eröffnen, sind sehr groß. 
Es geht nicht um eine Technik, Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems zu behandeln, sondern um Handpositionen, mit denen das  Herz-Kreislaufsystem und alle anderen Erkrankungen  behandelt werden können. 


Wie hat sich Deine Praxis der Craniosacral Therapie durch diese Arbeit verändert?
Als erstes hat sich mein “Cranio”-Werkzeugkasten erweitert. Durch den Kontakt mit den Gefäßen kann ich eine Tür zum Blut öffnen und das Blut kennt jeden Millimeter unseres Körpers. So ist es möglich mit einem lokalen Kontakt auf einem Blutgefäß mit Hilfe  eines oder zwei Finger, Einfluss auf den Gesamtzustand zu nehmen, was für jeden Patienten viel weniger invasiv ist. In der täglichen Praxis sind Nebenwirkungen sehr selten geworden. 
Die Arbeit an den Blutgefäßen bedeutet für mich die Modernisierung der Osteopathischen Tradition. 


Legst Du in der Craniosacral Therapie den Schwerpunkt auf strukturelle oder biodynamische Aspekte?
Ich habe mindestens zehn Jahre gebraucht, die Gesundheit im Patienten zu finden, so wie Dr. Still uns das empfohlen hat. 
Ich versuche, während der Behandlung mit dem Cardiovaskulären System die vorhandenen Bewegungen der Ganzheit zu palpieren. Diese Bewegungen und die im Organismus verankerte Biologische Stille ermöglichen es dem Patienten und mir, mit der Gesundheit in Kontakt zu treten. Die Bewegungen der Ganzheit und die Stille kontaktiere ich zuerst in mir und dann im Patienten und wieder in mir. Das ist eine geteilte, rhythmische Erfahrung, welche einen Zugang zur Gesundheit ohne Retraumatisierung ermöglicht -  also biodynamisch, würde ich sagen.